Über meinen Acorn RiscPC


Hi, ich habe einen der besten Computer der Welt und den möchte ich hiermit vorstellen, wie er ist, was er kann und so weiter.
Ich möchte hier nur allgemeine Dinge erklären, für Leute, die sich besser auskennen und vielleicht auch selber programmieren, findet sich auf der zweiten Seite noch viel Interessanteres als hier.

Erst ein paar Kleinigkeiten, welche für mehrere Acorn-User gelten, die den RiscPC seit ca. 4 Jahren verwenden:

NOCH NIE MUßTE ICH...

meinen Computer neu installieren...
eine Festplatte öfter als einmal (das erste Mal) formatieren...
ein Programm öfter als einmal installieren - die meisten werden überhaupt nicht installiert...

NOCH NIE HATTE ICH...

ein Problem mit einem peripheren Gerät (Monitor, Drucker, scanner, Modem...)...
ein Problem mit einem internen Gerät (SCSI-Controller, SCSI-ZIP, Festplatte...)...
ein Problem mit Wiederhochstarten nach dem Ausschalten...
einen Datenverlust, an dem nicht ich selbst, sondern der Computer schuld war...

ERST EINMAL MUßTE ICH...

ein neues Betriebssystem installieren (der alte Prozessor wurde gegen einen neuen, schnelleren ausgetauscht und dieser erforderte eine neue Version)...
eine SCSI-Festplatte neu formatieren (sie war inkompatibel vorformatiert)...


Der Acorn RiscPC ist eigentlich nicht zu vergleichen mit anderen Computer, besonders den geläufigen. Er fällt unter den Begriff Workstation, obwohl alle nur vom RiscPC reden. Auch eine Form von Understatement...
Man könnte genausogut ein Mittelklasseauto mit einem Rennwagen vergleichen. Aber einen Versuch ist es trotzdem wert.

Über den RISC

Allgemein ist die Ansicht weit verbreitet, die Risc-Technologie wird nur in Großrechnern eingesetzt. Dem ist nicht so.
Die Abkürzung RISC (Reduced Instruction Set CPU) bedeutet nicht das Risiko, einen halben Prozessor zu bekommen, sondern heißt vereinfacht, daß im Prozessor statt bis zu 2000 Befehlen (von denen die meisten nie verwendet werden), nur die wirklich wichtigen (etwa 30) eingebaut sind.
Diese 30 Grundbefehle könen mit verschiedenen Bedingungen und Konditionen versehen werden, sodaß dennoch alle Funktionen gegeben sind.
So werden weniger Taktzyklen benötigt - der Computer wird schneller.

Hochstarten

Fangen wir einmal beim Hochstarten an. So ziemlich jeder weiß, wie lange es dauert, bis andere Computer voll da und betriebsbereit sind. Das bewegt sich meistens in der Spanne einer bis einiger Minuten.
Der RiscPC benötigt zwischen 20 und 40 SEKUNDEN, bis er hochgestartet ist, je nachdem, wieviele Anwendungen dabei bereits mitgestartet werden.
Mein Risc braucht exakt 34 Sekunden. Dabei werden ein Druckertreiber, ein Universal-Editor, ein Alarmgeber, 2 Zeichenprogramme und ein JPEG-Konverter mitgestartet.
Und auch beim Hinunterfahren ist er wesentlich schneller als gängige Computer. Im Normalfall braucht er keine Sekunde dazu. (Der "unnormale" Fall tritt dann ein, wenn z.B. Tempfiles gelöscht werden von einem Internetbrowser)

Man kann den RiscPC auch während dem Arbeiten ausschalten, ohne daß er irgendwelche Schäden davonträgt. Plötzliche Stromausfälle müssen also nicht unbedingt die mittlere Katastrophe bedeuten. (Offene, bzw. nicht abgespeicherte Dateien sind natürlich hinüber - zaubern kann auch ein Risc nicht.)

Über das Betriebssystem

Das Betriebssystem "RiscOS" (Risc Operating System) befindet sich im ROM, welches man bekanntlich nicht löschen oder formatieren kann, so daß der Inhalt gelöscht wird. Außerdem ist es unempfindlich gegen Viren und kann auch nicht von äußeren Einflüssen (Elektrosmog) beeinflußt werden.
Eine sehr angenehme Nebenerscheinung davon ist das schnellere Hochfahren des Systems, da das Betriebssystem ja nicht erst von der Platte geladen werden muß.

Ein gravierender Vorteil des RiscOS ist die Tatsache, daß es im gleichen Haus auf die Welt gekommen ist wie die Acorn Risc Rechner. Die Programmierer konnten also alle Eigenschaften der Hardware nicht nur nutzen sondern auch beeinflussen und somit optimieren.
Es gibt keine überalterten 16 Bit oder gar 8 Bit Fragmente, da Acorn schon lange ARM 32-Bit-RISC-Prozessoren aus dem eigenen Haus verendet und RiscOS vonvornherein als 32-Bit-Programm geschrieben wurde.
Einschränkungen wegen Rückwärtskompatibilität existieren auch nicht, da Acorn der Meinung zu sein scheint, daß gute ältere Programme mittels sogenannter Patches kompatibel gemacht werden können und schlechte Programme in den Müll gehören.
Das zeigt sich auch im sog. "Style Guide", den Vorschriften, die Acorn für das Programmieren von Anwendungen herausgegeben hat.
Ob man's glaubt oder nicht - hier hat NICHT jedes Programm eine andere Funktions-Tasten-Belegung!

Die Oberfläche

Man arbeitet hier ausschließlich mit Fenstern, nach dem Drag-und-Drop-System.
Dieses System ermöglicht es, Daten und Files zu kopieren oder zu verschieben ohne dazu irgendeinen Befehl anklicken zu müssen. Man schnappt sich einfach mit der Maus das File und zieht es in das Fenster, in das man es hinhaben möchte. Damit ist die Sache dann erledigt.
Wenn man in einem Editor-Fenster ist und zieht so ein File hinein, dann wird der Pfad von selber dort hin geschrieben.

Acornsysteme benutzen von Anfang an die 3-Tasten-Maus und nutzen alle drei Tasten auch voll aus.
Beim Scrollen des Fensterinhaltes mit der linken Maustaste scrollt man in die "richtige" Richtung, die rechte Maustaste ändert die Richtung. So entfällt das Pfeiltasten-Suchen, man kann am selben Ort in beide Richtungen scrollen.

Mit der mittleren Maustaste kann man in jedem Programm ein Menü aufrufen, in dem die wichtigen Funktionen enthalten sind (z.B. Speichern, Drucken, Help...) und natürlich auch spezifische Funktionen (z.B. Kopieren, Ausschneiden...in einem Textverarbeitungsprogramm oder Farben, Größe, Werkzeug...in einem Graphikprogramm)
Selbstverständlich gibt es auch Kurztasten und -kombinationen (Shortcuts) für diese Funktionen.
So entfällt ein unnötiges Zubauen des Bildschirms mit Buttons, was bei anderen Computern ja recht gern und erfolgreich fabriziert wird.
Die Icons auf dem Desktop sind nur im Prinzip Verknüpfungen. Sie werden wie richtige Programme behandelt. Das bedeutet, wenn man das Icon auf dem Desktop auf z.B. das Diskettenlaufwerk zieht, hat man auf der Diskette das vollständige Programm gespeichert und nicht nur die Verknüpfung.

Außerdem wird immer mit "Antialiasing" gearbeitet (ohne die bekannten Verzögerungseffekte), das bewirkt, daß die Buchstaben und Items "geglättet" aussehen.

Es ist KEINE zusätzliche Graphikkarte nötig, da ein Graphikchip eingebaut ist, mit dem man 3-D-Graphiken in Echtzeit bearbeiten kann.
Der Graphikchip bietet jede Auflösung, die die jeweilige Anwendung benötigt, man kann aber auch selber Auflösungen definieren. Selbst in BASIC schaltet ein Befehl den Bildschirmmodus auf beliebige Werte. (Allerdings sollte schon auch der Monitor diese beherrschen!)
Die Graphikabteilung wechselt die Auflösung und alle Änderungen der Einstellung ohne daß man den Computer wieder extra herunterfahren und neustarten muß.

Überhaupt ist das ganze System bedienungs- und benutzerfreundlicher aufgebaut als die bekannte Welt der "Volkscomputer", was wieder mal beweist: auch Millionen können irren.

Wer es aber doch nicht lassen kann, dem zaubert der Einbau einer PC-Karte (mit x86 Prozessor) die Windows-Welt auf den Bildschirm des RiscPC.

Fremddateien sind natürlich auch ohne PC-Karte bearbeitbar, da es genügend Konverter gibt, die Dateiformate umwandeln.

Der RiscPC verfügt über das Multitasking-System, das bewirkt, daß auch mehrere Prozesse gleichzeitig ausführbar sind, ohne daß der Rechner sonderlich ins Schwitzen gerät, ohne irgendwelche Abstürze. Etwas, das bei anderen Systemen leider unvorstellbar ist.

Der Prozessor

Der von Acorn verwendete StrongARM (bis zu 300 Mhz) ist kleiner und kühler als die gebräuchlichen Prozessoren, was bedeutet, daß keine Kühlung im Motherboard erforderlich ist, außerdem verbraucht er um vieles WENIGER STROM. Auch ohne den StrongArm ist der Risc stark, schon ein 30 Mhz Risc ist beim Verschieben von Fenstern schneller und schöner als der "Graphikerliebling" mit 70 Mhz, und dies wurde nicht etwa von mir festgestellt, sondern von einem Verehrer und User desselben.

Programme

Die Programme des Risc sind kürzer (aber dafür schneller und effektiver als vergleichbare Programme) und brauchen so auch um ein Vielfaches weniger Speicherplatz, d.h. man kann die Festplattenkapazität endlich für die Dinge nutzen, die man selber auf der Festplatte haben will. Man muß also nicht auch nocht Platz lassen für das Betriebssystem.
Es gibt ca. 4000 verschiedene Programme für RiscOS, sehr viel davon Public Domain und Shareware. Auch gibt es im Internet viel (Gratis-)Software zum downloaden.
Bereits mit 4 MB RAM ist normales Arbeiten gewährleistet, Graphiker sollten natürlich von der Möglichkeit des Hochrüstens Gebrauch machen - bis max. 256 MB.

Seine wahre Größe beweist der Risc allerdings bei Multimedia, wofür er eigentlich entwickelt worden ist.
Daß die komplette 16-Bit Soundabteilung bereits auf dem Motherboard ist, so wie der Graphikchip, braucht ja wohl nicht erwähnt zu werden...

Acorn in English
mehr über Acorn für mehr-als-User
Acorn Links