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Die Archimedes Reihe von Michael Gerbracht und Carlos Michael Santillán

Acorn, die zuvor den BBC Micro und BBC Master entwickelt und produziert hatten, stellten 1987 den ersten Archimedes Computer vor. Der Archimedes löste bei seiner Erstveröffentlichung großes Staunen aus. Es war mit Abstand der schnellst Homecomputer den es damals gab und reichte an die Rechnengeschwindigkeit der damaligen Workstations heran. Dies verdanke der Archimedes dem RISC Prozessor ARM2. Aber auch bei Graphik und Sound gab es nichts zu verstecken.

Der ARM2 lief mit 8 MHz und leistete in etwa 4 Mips. Das war 7-8 Mal so schnell wie der damals übliche Amiga 500. Für großes Staunen sorgte auch das Spiel Zarch. Eine so schnelle und flüssige Vektorgrafik hatte man auf anderen Systemen noch nicht gesehen.

Typische Graphikauflösungen der Archimedes Reihe sind:
640 x 480, 256 Farben
640 x 512, 256 Farben
800 x 600, 16 Farben
896 x 352, 256 Farben


Die Soundeinheit bietet 8 Stimmen. Jeder Stimme können sieben verschiedene Stereopositionen zugeordnet werden (links außen, über mitte bis rechts außen).

Begeisterung löste auch das eingebaute BASIC des Archimedes aus. In einem Artikel der PC Populär machte der Autor deutlich, daß das BBC BASIC eindeutig das beste Basic ist. Das interpretierte BASIC ist schneller als einige andere Compiler-Sprachen. So war der Archimedes mit BASIC schneller als eine Turbo Pascal Programm auf einen damaligen Highend IBM-Kompatiblen Rechner. Mit den Strukturmerkmalen "ähnelt BBC BASIC einem stark erweiterten und gleichzeitig wesentlich vereinfachten Pascal". Das BBC BASIC verfügt über 150 Befehle und bietet eine "Syntax, mit der sich (fast) alles machen läßt". Der Autor kommt zu dem Schluß, daß "es müßig und unnötig ist, in Pascal, in C oder einer anderen Sprache zu programmieren".

Die ersten Modelle wurden mit dem Betriebssytem ARTHUR ausgeliefert, das natürlich einen Desktop bot und in BASIC geschrieben war. Aber erst als ARTHUR von RISC OS 2 abgelößt wurde, gab es ein ein gutes Betriebsystem für die Archimedes Reihe. RISC OS 2 stellt einen großen Schritt dar. So setzte es die Grundlage für RISC OS 3, das dann ein paar Jahre später die wohl beste Benutzeroberfläche der nächsten Jahre hatte und noch hat (mal von RISC OS 4 abgesehen). Alle Archimedes Rechner können mir RISC OS 3.1 ausgerüstet werden, auch wenn es sich um die ersten Modelle handelt.

Die Erweiterbarkeit der Rechner war durch bis zu 4 Steckkarten ermöglicht und so konnte man nachträglich SCSI-Festplatten, eine Graphikkarte, eine PC-Karte usw. benutzt werden. Außnahme machen hier nur der A3000, A3010, A3020 und A4000, die einen eigenen Erweiterungsport haben und somit natürlich auch erweiterbar sind. Ab 1989 gab es dann Unix Rechner, die auf den Archimedes basierten (R140, R220 und R260) und hier nicht weiter behandelt werden.

Doch trotz dieser hervoragenden Eigenschaften hatte der Archimedes von Anfang an Schwierigkeiten sich durchzusetzten. Sein hoher Preis von Anfangs ca. 5000 DM und zu wenig Software erschwerten ihm das Leben. Aber heute, nach über zehn Jahre nach Erscheinen des ersten Archimedes, werden weiter neue Computer entwickelt, die noch auf demselben Prinzip beruhen. Noch immer steckt RISC OS - mittlerweile in Version 4 - im ROM, das BBC BASIC ist immer noch das schnellste und RISC OS immer noch so einfach zu bedienen. Die Preise sind gefallen, und mittlerweile ist der Softwaremarkt auch kaum noch zu durchschauen. Und die Entwickling bleibt nicht stehen so ist der R7500 von RiscStation und der Mico von MicroDigital die Weiterentwicklung der Archimedes Reihe.
A305 und A310

A300

1987 brachte Acorn mit den Archimedes A305 und den A310 ihre ersten 32 Bit Rechner auf dem Markt. Ein Unterschied zwischen den beiden besteht nur im Speicherausbau. So hatte der A305 ½ MByte und der A310 1 MByte RAM. Beide Rechner hatte keine Festplatte und einen ARM2, der mit 8 MHz getaktet war. Das Betriebssystem war ARTHUR. Die A300er hatte keine Festplatte konnten aber nachtäglich mit einer ausgerüstet werden.

Computer Archimedes A305 und A310
Gebaut ab 1987
CPU ARM2, 8 MHz, kein Cache
Hauptspeicher A305: 512 kByte, A310: 1 MByte
ROM 512 kByte
Betriebsystem ARTHUR
Festplatte keine
Diskettenlaufwerk DD, bis 800 kByte
A410, A420 und A440

A300

Die A400er Reihe waren die großen Brüder der A300er. Auch sie wurden 1987 vorgestellt und sahen wie die "kleinen" aus. Der einzige wesentliche Unterschied zu den 300er war im Speicherausbaus (1, 2 oder 4 Mbyte) und in der internen Festplatte.

Computer Archimedes A410, A420 und A440
Gebaut ab 1987
CPU ARM2, 8 MHz, kein Cache
Hauptspeicher A410: 1 MByte, A420: 2 MByte, A440: 4 Mbyte
ROM 512 kByte
Betriebsystem ARTHUR
Festplatte 20 bis 50 MByte
Diskettenlaufwerk DD, bis 800 kByte
A540

A540

Der A540 glich seine Vorgängern, aber hatte einen ARM3 mit 26 MHz Taktfrequenz und ist damit natürlich schneller als alle seine Vorgänger. Zusätzlich konnte der Rechner mit bis zu 16 MByte Speicher ausgerüstet werden. Es war der letzte der ersten Archimedes Rechner und wurde auch mit RISC OS 2 ausgeliefert.

Computer Archimedes A540
Gebaut ab 1990
CPU ARM3, 26 MHz, 4 kByte Cache
Hauptspeicher 4 Mbyte, bis zu 16 MByte möglich
ROM 512 kByte
Betriebsystem RISC OS 2
Festplatte 100 MByte
Diskettenlaufwerk DD, bis 800 kByte
A3000

A3000

Ab 1990 gab es dann eine neue Generation von Archimedes-Computern. Der A3000 machte den Anfang. Es war kein Desktoprechner, sondern der Computer steckte samt Tastatur in einem Gehäuse. In ihm werkelte aber auch der ARM2. Der A3000 wurde mit RISC OS 2 ausgestattet, hatte nur ein Floppylaufwerk, und keine Festplatte. Wegen seiner Größe konnte am 3000er keine normalen Archimedes Steckkarten angeschlossen werden. Es gab extra für den A3000 eine eigenen Erweiterungport um z. B. eine 2,5" Festplatte einzubauen. Er wurde 1993 für den damals sensationellen Preis von 999 DM verkauft.

Computer Archimedes A3000
Gebaut ab 1990
CPU ARM2, 8 MHz, kein Cache
Hauptspeicher 1 Mbyte, maximal 4 MByte
ROM 2 MByte
Betriebsystem RISC OS 2
Festplatte keine, nachrüstbar
Diskettenlaufwerk DD, bis 800 kByte
A5000

A5000

Der A5000 ist als Nachfolger des A540 zu sehen, da auch er das damalige Flagschiff war und auch mit einem ARM3 (14 Mips) ausgestattet wurde. Der Computer läßt sich auf bis zu 8 MByte RAM aufrüsten (es gibt aber wohl auch Möglichkeiten für mehr) und wurde in verschiedenen Versionen (40MB Festplatte, 80MB Festplatte und Netzwerkversion) ausgeliefert. Der A5000 kann einen Flieskommaprozessor aufnehmen und ist wohl der klassische Archimedes. Mit dem 5000er kam dann auch RISC OS 3 und damit das Desktop der 90er. Preis: 3300 DM

Computer Archimedes A5000
Gebaut ab 1991
CPU ARM3, 25, später 33 MHz, 4 kByte Cache
Hauptspeicher 2 Mbyte, maximal 8 MByte
ROM 2 MByte
Betriebsystem RISC OS 3
Festplatte IDE, 40 bis 80 MByte
Diskettenlaufwerk HD, bis 1,6 MByte
A4

A4

Der A4 war der erste und ist bislang einzige Laptop mit RISC OS. Der Computer verfügt über einen ARM3 Prozessor, RISC OS 3 und eine 60 MB Festplatte. Der LCD Bildschirm hat eine Auflösung von 640 x 480 Punkten bei 15 Graustufen. Er erreicht eine Laufzeit von 3 Stunden. Er läßt sich aber auch an einen normalen Monitor anschließen und bietet dann die Grafikfähigkeiten der anderen RISC OS Rechner. Sein damaliger Preis lag bei 5000 DM.

Computer Archimedes A4
Gebaut ab 1992
CPU ARM3, 24 MHz, 4 kByte Cache
Hauptspeicher 2 Mbyte, maximal 4 MByte
ROM 2 MByte
Betriebsystem RISC OS 3
Festplatte 60 MByte
Diskettenlaufwerk HD, bis 1,6 MByte
A3010 und A3020

A3010

Für Spieler war der A3010 und der A3020 gedacht, der wie der A3000 im Tastaturgehäuse untergebracht war. Er verfügt über Joystick-Ports und den ARM250, der etwas schneller als der ARM2 ist. In den ARM250 sind alle Archimedes Prozessoren integriert - das senkt die Kosten. Auch im diesen Rechnern kam RISC OS 3 zum Einsatz. Eine Festplatte hat dieser Computer nicht, aber man konnte wie beim A3000 eine über einen Erweiterungsport nachrüsten. Damaliger Preis: 1500 DM für den A3010.

Computer Archimedes A3010 und A3020
Gebaut ab 1993
CPU ARM250, 12 MHz, kein Cache
Hauptspeicher A3010: 1 MByte, A3020: 2 Mbyte
ROM 2 MByte
Betriebsystem RISC OS 3
Festplatte keine, nachrüstbar
Diskettenlaufwerk HD, bis 1,6 MByte
A4000

A4000

Der A4000 verfügte über den ARM250, der mit 12 Mhz getaktet ist. Das besondere an diesem Prozessor ist, daß die einzelnen Prozesoren für Sound, Video und Speicherverwaltung in einen Prozessor integriert ist. Im Gegensatz zum A3010 ist der A4000 in einem Desktop-Gehäuse untergebracht, und daher eher zum Arbeiten gedacht. Dafür sprechen auch die höhere Speicherausstattung und die eingebaute Festplatte. Dennoch hat der 4000er den gleichen Erweiterungport wie der A3010 bzw. A3020. Preis: 2200 DM

Computer Archimedes A4000
Gebaut ab 1993
CPU ARM250, 12 MHz, kein Cache
Hauptspeicher 2 Mbyte
ROM 2 MByte
Betriebsystem RISC OS 3
Festplatte 80 MByte
Diskettenlaufwerk HD, bis 1,6 MByte
A7000, A7000+ (Classic) und A7000+ Odyssey

A7000

Die A7000er sind die neueste aus der Archimedes Reihe und der einzige der zur Zeit noch produziert wird. Er verfügt über einen ARM7500FE, der zusätzlich auch für Flieskommaberechnung, Video, Audio und der Speicherverwaltung zuständig ist. Die 7000er sind vor allem für den Betrieb in Schulen und anderen Netzwerken geeignet. Als Rechner für private Aufgaben werden sie selten genutzt, da der Risc PC über größere Leistungen und eine wesentlich höhere Erweiterbarkeit verfügt und nicht soviel teurer ist.

Im Gegensatz zu den anderen Archimedes Rechnern wurden der Sound (16 Bit, Stereo) und die graphischen Fähigkeiten verbessert. Der A7000 kann bis zu 16,7 Millionen Farben gleichzeitg darstellen. Typische Auflösungen sind:
360 x 480, 16,7 Mio. Farben
800 x 600, 32.000 Farben
1600 x 600, 256 Farben


Es gibt verschiedene Versionen von den A7000er. Der Zentralprozessor des A7000 wird mit 32 MHz getaktet. Der A7000+ hat zusätzlich einen Erweiterungsport, der oft schon durch das CD-ROM-Laufwerk besetzt ist und der ARM7500FE wird mit 48 MHz betrieben. Nach dem Ende von Acorn hat Castle die Produktion und der Vertrieb des A7000+ übernommen und den Rechner A7000+ Classic genannt. Später hat dann Castle den A7000+ Odyssey vorgestellt, der dank der der schnelleren CPU (56 MHz) noch mal schneller ist. Die Graphik wurde wurde noch einmal besser und so kann der Odessey folgende Auflösungen darstellen:
640 x 480, 16,7 Mio. Farben
1024 x 768, 32.000 Farben
1280 x 1024, 256 Farben


Computer Archimedes A7000, A7000+ (Classic) und A7000+ Odyssey
Gebaut ab A7000: 1996, A7000+: 1997, A7000+ Odyssey: 1999
CPU ARM7500FE, 8 kByte Cache, A7000: 32 MHz, A7000+: 48 MHz, Odessey: 56 MHz
Hauptspeicher 8 bis 32 Mbyte
ROM 2 oder 4 MByte
Betriebsystem RISC OS 3, Odessey: RISC OS 4 auf Wunsch
Festplatte unterschiedliche Kapazitäten
Diskettenlaufwerk HD, bis 1,6 MByte
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