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Verknüpfungen unter RISC OS  von Michael Gerbracht
Wer häufiger mit Windows zu tun hat, der weiß, das man Dateien eines bestimmten Typs, also zum Beispiel BMP (Bitmaps) mit einem bestimmten Programm verknüpfen kann. Unter RISC OS wird das etwas anders gehandhabt. Dort gibt jedes Programm ggf. an, welche Dateien es laden kann, dazu braucht es nur vom Filer gesehen werden, d.h. das Verzeichnis, in dem sich das Program befindet muß vorher geöffnet worden sein.
Der Bootvorgang

Eine andere Möglichkeit ist es, das Programm schon beim Booten erkennen zu lassen. Wer sich also ständig über unbekannte Dateien mit weißem Symbol ärgert, der sollte die zugehörigen Programme in der Bootsequenz angeben. Unter RISC OS 4 geht das recht komfortabel, indem man bei der Konfiguration von Boot das Programm unter "Look at" oder auf deutschen Systemen "Suchen" angibt. Praktisch ist es auch, daß man die Programme auch schnell wieder entfernen kann, wenn man sie nicht mehr so häufig verwendet oder die Bootsequenz zu lang wird. Außerdem wird das Booten des Rechners nicht unterbrochen, wenn ein Programm zwar angegeben wurde, aber nicht mehr auf der Festplatte vorhanden ist, der Computer ignoriert es dann einfach. Bei der Konfiguration von Boot gibt es noch mehr Möglichkeiten, man kann zum Beispiel eigene Programme zum Apps-Verzeichnis auf der Iconbar hinzufügen oder festlegen, welche Programme beim Start des Computers geladen werden sollen. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit einfach den Zustand des Desktops zu speichern, so daß nach dem Neustart alle Programme geladen sind, und auch Verzeichnisfenster wieder an der gleichen Stelle geöffnet zur Verfügung stehen. Allerdings kann die Bootsequenz dadurch sehr lang werden.

Alle das ist übrigens auch schon seit RISC OS 3.1 (mit neuer Bootsequenz) vorgesehen, seit RISC OS 4 ist es aber viel einfacher zu bedienen. Bei Programmen, die man unter "Suchen" angibt wird der Befehl "Filer_Boot" ausgeführt. Zum Starten dient der Befehl "Filer_Run" und zum hinzufügen von Programmen in das Apps-Verzeichnis "Addapp", jeweils mit dem Pfadnamen dahinter. Die entsprechenden Dateien befinden sich im Verzeichnis !Boot.Choices.Boot . Die Datei PreDesktop enthält unter anderem die Pfade der Programme, die als Apps gelten sollen. Dort kann man auch weitere Programme per Hand hinzufügen. Die Datei Desktop speichert die unter RISC OS 4 gemachten Einstellungen zu Programmen, die "gesehen" oder gestartet werden sollen. Wer die neue Bootstruktur aber noch nicht RISC OS 4 hat, der macht es am einfachsten so, daß er beim Taskmanager den Desktop speichert. Dadurch wird in !Boot.Choices.Boot.Tasks eine Datei mit dem Namen !Boot angelegt. Diese kann nun von Hand optimiert werden.
Verknüpfungen

Bei einem Doppelklick auf eine Datei, die dem Computer bekannt ist, wird ggf. das entsprechende Programm geladen und die Datei geöffnet. Diese Verknüpfung ist dynamisch, d.h. wenn mehrere Programme angeben, eine Datei laden zu können, dann wird das zuletzt geladene Programm die Datei öffnen. Sprites werden normalerweise in Paint geladen, wenn man aber ein Bildverarbeitungsprogramm gestartet hat, übernimmt dieses die Aufgabe, weil man im Normalfall davon ausgehen kann, daß der Anwender das so möchte. Will man nun ein Sprite in Paint laden, muß man die Datei direkt auf das Paint-Symbol der Iconbar ziehen. Eine Vorgehensweise, die sich bewähr hat.

Manchmal kann es aber auch störend sein. Programme, die Standarddateien, wie z.B. Texte, Bildformate oder Drawdateien laden können sollten eine Funktion bieten, die es dem Anwender erlaubt zu sagen, ob das Programm auf den Dateityp automatisch reagieren soll, oder warten, daß der Anwender eine Datei auf das Icon zieht. Auch wenn sich das Programm nicht so einfach konfigurieren läßt, kann man es trotzdem umstellen, dazu muß man allerdings einige Dateien ändern.
Ändern der Verknüpfung

An einem Beispiel möchte ich zeigen, wie man die Verknüpfungen von Programmen ändern kann. Ich hatte nämlich das Problem, daß ich eine etwas ältere PD/Shareware CD-ROM durchsehen wollte. Wie üblich waren viele der Dateien auf der CD gepackt (ArcFS Archiv), was eigentlich auch kein Problem war, denn der Entpacker ARCFS wurde im Root der CD mitgeliefert. Das Problem war nur, daß zumindest diese Version von ARCFS meinen gesamten Computer lahmlegte, ob das nun an RISC OS 4 lag, oder vielleicht am StrongARM weiß ich nicht, war eigentlich auch egal, da ich ja SparkFS habe, daß diese Dateien öffnen kann. Durch ziehen der Verzeichnisse auf SparkFS wurden diese auch geöffnet. Das Problem war nur, wenn man vergessen hatte, die Datei zu ziehen, und sie wie sonst üblich doppelklickt, hat sich automatisch ARCFS geladen, und den Computer genauso automatisch zum Abstürzen gebracht. Die Frage war nun also, wie man SparkFS dazu bringt, die Dateien per Doppelklick zu öffnen. Dazu muß man ein paar Dinge wissen. Wenn man ein Verzeichnis öffnet, werden alle !Boot-Dateien innerhalb dieses Verzeichnisses geladen. In der Bootdatei von ARCFS stand nun bei welchen Dateien sich ARCFS automatisch laden soll. Dazu muß man den Dateityp kennen. Dazu genügt es, die Datei einfach anzuklicken und im Filermenü Info auszuwählen, dort steht dann der Dateityp, in diesem Fall 3FB. Innerhalb der !Boot-Datei stand nun Set Alias$@RunType_3FB Run <ArcFS$Dir>.!Run %%*0. Normalerweise würde es genügen, diese Zeile auszukommentieren, um das Laden zu verhindern. Das ging aber in diesem Fall nicht, da das Programm ja auf einer CD steht und nicht verändert werden kann. Außerdem ist es im Root-Verzeichnis untergebracht, es läßt sich also nicht verhindern, daß das Verzeichnis mit dem Programm geöffnet wird. Aber nun kann man sich zu nutze machen, daß das zuletzt geladene oder gesehene Programm mit der Datei verknüpft wird. Wenn man also die obige Zeile in die !Boot-Datei von SparkFS setzt, und diese erste später gesehen wird, als die von ARCFS, dann vergisst der Computer ARCFS und läd SparkFS, wenn man die Dateien doppelklickt. Dazu muß man aber noch "ArcFS$Dir" durch "Obey$Dir" ersetzen. SparkFS kann diese Dateien öffnen, macht das aber nicht automatisch, weil diese Dateien normalerweise zu ARCFS gehören. Das Problem ist nun, daß bei jeden Doppelklick auf ein Archiv SparkFS neu geladen wird. Man hat also nach kurzer Zeit zig Kopien von SparkFS auf der Iconbar. Wenn SparkFS einmal geladen wurde, muß sich das Verhalten beim Doppelklick ändern. Statt "laden und öffnen" muß jetzt nur noch geöffnen werden. Dazu muß die Zeile Set Alias$@RunType_3FB SparkFSFiler_OpenDir %%*0 in der !Run-Datei von SparkFS hinzugefügt werden. Wenn SparkFS einmal geladen wird, wird die !Run-Datei ausgeführt und das Verhalten beim Doppelklick ändert sich. Wenn man nun das Hauptverzeichnis der CD öffnet, und dann erst das Verzeichnis mit SparkFS, so werden nun alle Archive mit SparkFS geöffnet.
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