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Pluto, der News und Mails liest  Michael Gerbracht
Seit dem ich einen Internetanschluß unter RISC OS habe, benutze ich !Browse von Acorn und das mitgelieferte Einwahlprogramm sowie !Mail für News und Mails bzw. neudeutsch E-Post. Browse ist wirklich gut, umso schlechter aber !Mail. Alle einkommenden Mails werden in einem Fenster chronologisch geordnet, was schnell zu einem unübersichtlichen Fenster führt, schlecht wenn man Mailing Listen abonniert. Am meisten störend ist aber, daß !Mail die unangenehme Eigenschaft hat, Teile von E-Mails, die man gerade gelöscht hat in Mails einzubauen, die man gerade wegschickt. Gemerkt habe ich das erst, als ein paar Leute mich fragten, was ich denn da für komische E-Mails verschicke. Ersatz mußte also her. Zudem wollte ich News empfangen, was ich mit !Mail auch nicht hinbekommen habe.
Die möglichen Alternativen

Um es gleich vorwegzunehmen, auch wenn es unter RISC OS keinen Browser gibt, der fast alle Standards erfüllt, so sieht es bei den Mail/News Programmen wesentlich besser aus. Meine erste Wahl viel auf Messenger, ein Programm das frei erhältlich ist. Dieses Programm bietet sehr viele Möglichkeiten, es arbeitet nicht alleine, sondern mit vielen auch frei erhältlichen Programmen zusammen. Aber eben das war für mich der Harken. Ich habe es nicht hinbekommen, alle Programme zur Zusammenarbeit zu bewegen. Es werden zwar gute Hinweise im StrongHelp-Format mitgeliefert, aber als Anfänger gibt es trotzdem immer wieder viele Hinternisse. Blieben also die kommerziellen Programme Messenger Pro und Pluto. Messenger Pro von R-Comp habe ich nicht getestet, dazu kann vielleicht jemand anderes etwas schreiben. Ich weiß nicht, wie sich der Funktionsumfang unterscheidet. Messenger Pro ist aber wahrscheinlich viel leichter zu konfigurieren, als das ursprüngliche Freeware-Programm. Preislich unterscheiden sie sich auch nicht sehr, Messenger Pro kostet ca. 100 DM, Pluto 75 DM. Pluto wird allein von Jonathan Duddington programmiert. Von beiden Webseiten kann man sich eine Demoversion herunterladen.

Dieser Artikel soll einerseits Pluto beschreiben, andererseits aber auch die neuen Funktionen von Pluto 2 vorstellen.

Installation

Die Installation gestaltet sich wesentlich einfacher, als die der frei erhältlichen Programme. Pluto kann nach dem kopieren auf die Festplatte gestartet werden und enthält einige Dokumentationen. Jetzt braucht man noch Programme, die die Mails/News aus dem Internet besorgen, Pluto dient nur zum anzeigen und schreiben. Pluto arbeitet mit der Voyager, Termite und ANT Internetsuite zusammen, oder auch mit den freien Programmen NewsHound und !POPStar. Diese beiden Programme habe ich mir auch aus dem Internet gezogen, und entsprechend der Pluto-Dokumentation konfiguriert, was sich eigentlich auf ein paar Eintragungen der Server in den Konfigurationsdateien der Programme beschränkt. Dann muß man nur noch Pluto beibringen, mit welchem Programm es zusammenarbeiten soll, und dann kann es auch schon losgehen. Im Vergleich zu !Mail, das ich vorher benutzte, hat Pluto viel mehr zu bieten, so daß es am Anfang noch schwierig war, den Überblick zu behalten. Aber man gewöhnt sich schnell an die Arbeitsweise.

Folder und Filter

Folder

Der erste große Unterschied ist, daß man nicht nur ein Fenster mit allen Mails hat, sondern es gibt sogenannte Folder. Man kann es vielleicht mit Verzeichnissen auf der Festplatte vergleichen. So kann man sich z.B. Folder für private und geschäftliche Mails erstellen usw. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Möglichkeit, Mails zu filtern. Als Filter kann die E-Mail-Adresse der einkommenden Mail verwendet werden, oder das Thema der Mail, und noch vieles weitere. Damit läßt sich also festlegen, daß Mails von Freunden im persönlichen Ordner landen, Geschäftliche im entsprechenden usw. Wie auf dem Bild zu sehen habe ich das auch gemacht. Dort gibt es auch einen Folder für Mailing Listen und News, und einen mit Namen Unbekannt, dort landet bei mir alles, was nicht in einen der vorgesehenden Ordner passt. Die Filter lassen sich entweder konfigurieren, oder bei einer einkommenden Mail setzen, so daß ab dann E-Mails von dem Autor immer in einem bestimmten Folder landen. Außerdem ist es kein Problem die Mails zwischen den Foldern auszutauschen, so daß es nicht schlimm ist, wenn man sich mal vertut. Innerhalb eines Folders werden nun die Mails angezeigt, man kann sie u.a. nach dem Datum, dem Autor, Titel oder wie Newsgroups ordnen. Für jeden Folder läßt sich das konfigurieren, aber auch im Betrieb wechseln, wenn man etwa etwas bestimmtes sucht.

Thread

Die Einstellung Newsgroups läßt sich auch auf Mails anwenden, was vor allem bei Mailing Listen praktisch ist. Innerhalb des News-Ordners sind die einzelnen Newsgruppen, bei klick darauf die Threads und erst durch einen weiteren Klick die einzelnen News zu lesen. Diese Art der Ordnung ist sehr gut gelungen.

Thread

Seit Pluto 2 ist nun aber noch die Möglichkeit dazugekommen sich News und Mails nach Threads geordnet anzeigen zu lassen. Dabei kann man ganau sehen, welcher Artikel sich auf welchen bezieht. Dadurch behält man auch bei sehr regen Diskussionen den Überblick. Wenn man eine Mail oder News ließt, kann man sich außerdem anzeigen lassen, auf welchen vorigen Beitrag man sich bezieht, oder ob jemand noch eine Antwort darauf geschrieben hat.

Mails lesen

Die Mails holt sich Pluto aus den entsprechenden Verzeichnissen von !POPStar ab, dazu müssen sie nicht einmal geladen sein.

Mail lesen

So sieht das Fenster aus, wenn man eine Mail liest. Die Knöpfe haben folgende Bedeutung: Mülleimer, im Thread rückwärts/vorwärts, nächster Thread, Speichern. Dann das ausgegraute Symbol kann die Mail vorlesen, wenn man das Speech-Modul hat. Dann folgen Mails schützen und markieren, drucken, Rechtschreibprüfung (gegen Aufpreis), dann reformatieren, wenn der Text im Fenster etwas merkwürdig aussieht. Mit dem nächsten Knopf kann man festlegen, ob der Header angezeigt werden soll, dann folgt das Symbol zum Einordnen der Mail in einem bestimmten Folder, und ganz rechts der Button zum Beantworten. Darunter werden dann Autor usw. angezeigt. Die + und * Zeichen dahinter dienen zum Filtern bzw. um den Autor in das Adressbuch aufzunehmen. Wie man sieht, werden Internetadressen rot angezeigt, wenn man sie doppelklickt werden auch die entsprechenden Seiten angezeigt. Seit Version 2 gibt kann man außerdem über jeden Link ein Menü aufrufen, in dem man dann mehrere Möglichkeiten hat, was mit dem Link geschehen soll. Man kann z.B. eine E-Mail an diese Adresse schreiben, sie ins Adressbuch aufnehmen, die Internetseite öffnen oder die URL speichern. Außerdem kann man sich dadurch News, auf die sich der aktuelle Artikel bezieht bei Deja-News anzeigen lassen, wenn man sie auf seinem Rechner schon gelöscht hat.

und schreiben

Mail Antworten, Weiterleiten usw.

Wenn man eine Mail beantworten möchte hat man eine ganze Reihe an Möglichkeiten, wie das geschehen soll. Interessant ist die Möglichkeit, daß man eine Mail/News entweder an die Newsgroup/Mailing Liste oder an den Autor der Nachricht schicken kann. Anders als bei anderen Programmen dieser Art, hat Pluto ein eigenes Fenster zum schreiben der Mail, man braucht also keinen Texteditor oder ähnliches. Trotzdem lassen sich natürlich Texte dort einladen. Das wird aber evtl. in einer der nächsten Versionen zu sehen sein. Wenn man die Mail schon abgeschickt hat (also an !POPStar oder ein ähnliches Programm übergeben), kann man sie trotzdem noch bearbeiten, solange man noch keine Internetverbindung ausgebaut hat. Alle abgeschickten Mails werden auch noch gespeichert. Wenn man eine E-Mail schreibt, sie aber nicht vollständig beantworten kann und später weiterschreiben möchte ist das nun auch möglich.

Intelligente Fehlermeldungen

Was einem nach einiger Zeit der Benutzung auffällt, sind die Intelligenten Fehlermeldungen. Möchte man eine News beantworten und klickt auf "Mail Sender", kommt eine Sicherheitsabfrage, ob man wirklich dem Autor schreiben will, und nicht der Newsgroup. Außerdem meckert das Programm, wenn man zu große Textdateien als "plain text" verschicken möchte und bietet an, sie als Attachement anzuhängen. Außerdem erkennt es, daß z.B. michael@arcsiteNOSPAM.de keine wirkliche E-Mail-Adresse ist und fragt nach. Auch wenn man in einem Newsgroupartikel sehr viel gequotet hat, macht einen Pluto darauf aufmerksam. Sehr oft helfen diese Fehlermeldungen Fehler zu vermeiden.

Fazit

Pluto bietet viele sonstige Funktionen, deren genaue Erläuterung zu weit führen würde: Distribution Listen, Signaturen, verschiedene User, PGP Unterstützung, Suchfunktionen, Bouncing uvm. Insgesamt läßt sich sagen, daß das Programm auf jeden Fall sein Geld wert ist. Leider gibt es kein gedrucktes Handbuch. Über eine Mailing Liste hat man außerdem Kontakt zu anderen Usern oder dem Autor selbst. Das Programm wird ständig weiterentwickelt, meist so schnell, das man gar nicht mit dem Updaten hinterherkommt. Alle Updates, außer dem zu Version 2, waren außerdem bisher umsonst. Wer also auf der Suche nach einem Mail/News Reader ist, sollte sich vielleicht einmal die Demoversion herunterladen.
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