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RISC OS 2 bis RISC OS 5 von Michael Gerbracht
RISC OS 2 > RISC OS 3

Der Sprung von RISC OS 2 zur Version 3 war ein sehr großer, fast alle Bereiche wurden überarbeitet, wie auch die einzelnen Punkte weiter unten belegen. Da auch intern sehr viel verändert wurde gab es große Kompatibilitätsschwierigkeiten. Viele RISC OS 2 Programme liefen unter der Version 3 nicht mehr. Da RISC OS 3 so viele neue Systembefehle enthält, gibt es heute kaum noch ein Programm, was noch unter RISC OS 2 läuft, aber fast alle laufen noch mit RISC OS 3. Das ist auch der Grund dafür, warum es fast keinen Rechner mehr mit RISC OS 2 gibt, denn alle Computer der Archimedes-Reihe lassen sich auf RISC OS 3 aufrüsten. Die Unterschiede im einzelnen:

  • 2MB ROM
    Der ROM-Speicher wuchs von 512KB auf 2MB. Im ROM hatte damit neben dem Betriebssystem auch ein ROM-Laufwerk platz. In diesem Nur-Lese-Speicher waren die Applikationen wie Draw, Paint oder Edit untergebracht. Außerdem waren noch drei Schriftarten (Fonts) integriert.
  • Der Filer
    Kopier- und Formatierfunktionen lassen sich nun im Multitasking ausführen. Das ermöglicht mehrere Aktionen gleichzeitig zu starten oder nebenbei etwas anderes zu machen. Der freie Speicherplatz wird in einem Fenster angezeigt. Außerdem kann man nun den Dateityp über das Menü direkt einstellen. Der Filer kann außerdem DOS und Atari-Disketten direkt lesen und schreiben, was vorher nur mit dem Programm MultiFS möglich war.
  • Desktop
    Die Fenster lassen sich jetzt über den Rand des Desktops hinausschieben. Es sind jetzt beliebig viele Fenster möglich und die Zahl der aktiven Tasks wurde von 32 auf 128 erhöht.
  • Adjust statt Select
    Wenn man mit der rechten Maustaste ein Directory öffnet, schließt sich das alte automatisch. Ein Adjust-Klick auf das Close-Icon öffnet das Vaterverzeichnis.
  • Pinnboard
    Programme und Dateien können auf die Pinnwand gezogen werden. Auch offene Fenster lassen sich so iconisieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, ein Bild im Hintergrund aufzuspannen oder zu kacheln. So kann der Desktop viel individueller gestaltet werden.
  • Ein Bildschirmschoner (Schwarzer Schirm) wurde integriert
  • Der Arbeitsplatz (laufende Applikationen, offene Fenster, Pinnboard) läßt sich jetzt speichern, so daß er beim nächsten Start zur Verfügung steht.
  • Shutdown
    Mit der Funktion Shutdown überprüft der Rechner, ob noch ungesicherte Dateien in einem Programm sind, und ermöglicht so, diese noch zu speichern.
  • Icons im 3D-Stil werden nun vom Betriebssystem direkt unterstützt. Außerdem sind verschiedene Mauszeiger möglich, die Kontextabhängig sind.
RISC OS 3 > RISC OS 3.5

RISC OS 3.5 ist auf den Risc PC beschränkt. Es läuft auf keinem der älteren Archimedesrechner und RISC OS 3 läuft nicht auf dem Risc PC. Allerdings ist das nicht so tragisch, da sich viele Änderungen des Betriebssystems nur auf die geänderte und erweiterte Hardware des Rechners beziehen. Es gibt auch keine großartigen Probleme mit der Kompatibilität, es gibt kaum Programme, die nur unter der Version 3.5 laufen. Und auch ältere Programme laufen meistens.

  • Die Bildschirmmodi werden nun nicht mehr per Zahlenkode, sondern über ein Menü bequem eingestellt. Dort kann die Auflösung und Farbtiefe eingestellt werden.
  • Look & Feel
    Die optisch aufälligsten Änderungen sind die Verwendung von Texturen auch in den Fenstern, z. B. des Filers und die durchgängige Verwendung von Outline-Fonts im Desktop und in den Programmen.
  • Booten
    Es gibt jetzt ein Boot-Directory, das zum Starten benötigt wird. Sonst lassen sich nicht alle Möglichkeiten nutzen.
  • Applikationen
    Da RISC OS 3.5 noch in 2MB ROMs geliefert wird und einige neue Funktionen Platz beanspruchen wurden die Applikationen auf die Festplatte verbannt. So können in das Applikationslaufwerk nun auch andere Programme mit eingebunden werden.
  • Sicherheit
    Die Festplatte läßt sich nun der Passwort vor unbefugten schützen. Nur ein öffentliches Directory ist dann noch lesbar.
  • Speicher
    Es gibt nun dynamische Speicherbereiche, die jedes Programm nutzen kann, um dort Daten abzulegen. Außerdem wurde die Pagegröße von 32 auf 4 KB herabgesetzt.
  • Watchdog
    Es ist nun möglich einige Programme aus dem Speicher zu werfen. Dies ist sinnvoll, wenn ein Programm abgestürtzt ist. Oder aber auch bei einigen Spielen oder Demos, wenn die Programmierer nicht vorgesehen haben, daß man wieder in den Desktop zurückkommt.
  • Software
    Es wird die Replay-Software für Videofilme mitgeliefert, sowie eine DIA-Show mit 100 Bildern. Außerdem diverse kleine Tools.
RISC OS 3.5 > RISC OS 3.6

Mit RISC OS 3.6 wurden einige kleine Verbesserung zu RISC OS 3.5 durchgeführt, die nötig waren. Der Anlaß dafür war wohl auch die Auslieferung des neuen ARM710 Prozessors.

  • 4 MB ROM
    Die ROMs sind wieder etwas gewachsen, so daß die Applikationen nun wieder im ROM untergebracht sind. Das bringt mehr Geschwindigkeit und weniger Speicherverbrauch.
  • Die 512 MB-Grenze für Festplatten ist auf 4 GB erhöht worden.
  • JPEG
    JPEG ist jetzt zu einem Standard-Format geworden. JPEG-Bilder können in Paint und Draw eingeladen werden und Printers druckt sie direkt.
  • Netzwerk
    Die Netzwerksoftware Access+ wurde nun in die ROMs integriert und unterstützt nun das Sharing von CD-ROM-Laufwerken.
RISC OS 3.6 > RISC OS 3.7

Die Änderungen zwischen diesen beiden Versionen beschränkt sich darauf, daß RISC OS 3.7 für den StrongARM geeignet ist, alle anderen Betriebssystemversionen laufen damit nicht. Es lohnt sich also nicht auf RISC OS 3.7 umzusteigen, wenn man noch RISC OS 3.6 und keinen StrongARM hat. Intern hat sich wohl einiges geändert, da einige Programme unter RISC OS 3.7 nicht laufen, die mit RISC OS 3.6 noch liefen, auch wenn man den ARM610/ARM710 in Betrieb hat.
RISC OS 3.7 > RISC OS 4

RISC OS 4 war eigentlich für Acorns neuen Rechner Phoebe gedacht. Da Acorn aber bekanntlich die Entwicklung stoppte und RISCOS Ltd. nun für das Betriebssystem verantwortlich ist, gibt es RISC OS 4 nun als Upgrade für alle Risc PCs und A7000. Trotzdem gibt es keine großen Kompatibilitätsprobleme.

  • Die Systemgeschwindigkeit steigt um ca. 40%
  • Desktop
    256 Farben sind nun Standard. Der "nested window manager" der Fenster in Fenstern ermöglicht ist nun im ROM ebenso integriert wie das 3D-Patch für die Menüs. Jedes Fenster kann einen neuen Knopf zum Iconisieren haben. Die Bildwiederholfrequenz kann nun einfach eingestellt werden.
  • Filesystem
    Hier hat sich sehr viel getan. Durch eine Verkleinerung der LFAU lassen sich jetzt Festplatten bis 256 GB effiektiv nutzen. Der Name einer Datei kann nun bis zu 1024 Zeichen Lang sein. Wobei im Desktop nur max. 200 Zeichen angezeigt werden. Unbegrenzte Anzahl von Dateien in einem Verzeichnis. Zur Nutzung dieser Funktionen ist das Neuformatieren der Festplatte erforderlich.
  • CDFS wurde erweitert
  • Pinnboard
    Es kann nun festgelegt werden, wohin bestimmte Typen von Dateien wandern, um sie nachher besser wiederfinden zu können. Das gleiche gilt für iconisierte Fenster, die auch auf die Iconleiste wandern können. Die Hintergrundfarbe läßt sich nun festlegen.
  • Konfiguration
    Es sind viel mehr Dinge über das Konfigurationsprogramm einstellbar. Die Benutzung der Komandozeile sollte nun nicht mehr erforderlich sein. Auch andere Hard- und Software sollte von hier aus zu konfigurieren sein, da es nun einfach zu erweitern ist.
  • Booten
    Das Booten ist durch eine Neuordnung von !Boot und Integration einiger Dateien ins ROM schneller geworden. Hier gibt es jetzt auch eine Drag & Drop Möglichkeit.
  • Es erscheint nun eine Shutdown-Dialogbox
  • Help-System
    Das Help-System wurde überarbeitet. Es zeigt den Text in einer Blase an (Bubble-Help). Außerdem läßt sich die Standardmeldungen im Desktop abstellen.
  • Es sind jetzt "richtige" Bildschirmschoner vom System vorgesehen.
  • Software
    Writer, eine Textverarbeitung mit vielen Funktionen, u. a. Import von HTML und RTF. ImageFS2 um Bilder der verschiedensten Formate in Applikationen "on the fly" laden zu können.
  • Sonstiges
    Jahr 2000 kompatibel, Euro-Symbol wird unterstützt
RISC OS 4 > RISC OS Select 1

RISC OS Select ist das neue Abonement System für RISC OS 4 Besitzer. Die neuen RISC OS Versionen werden nun als ROM Image von der Festplatte geladen.

  • Multi-User-Unterstützung erleichtert die Handhabung, wenn mehr als eine Person an einem Rechner arbeitet.
  • Beim Internet und Netzwerk hat sich einiges getan: DHCP und BootP werden endlich unterstützt. Außerdem wird die RISC OS Internet Suite mitgeliefert. Im Netzwerkbereich wird nun LanManFS mitgeliefert. Außerdem gibt es OmniClient mit AppleTalk Unterstützung und das Drucken über das Netzwerk wird von der Vorversion von Printers+ unterstützt. Ein RISC OS Rechner kann nun als Domain Name Server dienen und eine Firewall ist jetzt direkt ins System eingebaut. Einzelne Verzeichnisse können freigegeben werden, ebenso die RAM-Disc. Filer-Fenster können manuell erneuert werden.
  • Die ROM-Applikationen unterstützten nun das globale Clipboard. Paint kann JPEGs speichern und PNGs laden. Draw exportiert auch im SVG-Format. Squash packt und endpackt auch ZIP-Dateien.
  • CDFS ließt auch das RockRidge und Joliet Format und unterstützt außerdem mehr CD-ROM-Laufwerke. Neue CD-Player Applikation.
  • Die Konfiguration wurde umgestaltet. Fehlermeldungen werden protokolliert. Dateien mit Zahlen werden nun richtig sortiert.
  • Pinboard nun auch mit Farbübergängen
  • Für Disketten gibt es ein Quick-Format. Der Computer warnt jetzt, wenn der Rechner nicht heruntergefahren wurde und überprüft auf Wunsch die Festplatte.
RISC OS Select 1 > RISC OS Select 2

  • Unterstützung von CMYK-Sprites. Sprite-, JPEG- und Draw-Dateien können nun Colour-Mapping verwenden.
  • Wheel-Mouse Unterstützung. Damit lassen sich Fensterinhalte mit dem Mausrad bewegen. Funktioniert nicht mit dem Castle PS/2 Interface.
  • Kleine optische Verbesserungen: Nicht anklickbare Icons werden nun nicht einfach grau dargestellt sondern nehmen die Hintergrundfarbe an. Ausgewählte Icons in Filerfenstern sind nun nicht unbedingt invers dargestellt, sondern es kann eine Farbe eingestellt werden, so daß sie z.B. rot erscheinen. Wenn man ein Icon über den Desktop zieht ist es nun wirklich transparent und besteht nicht wie vorher aus einzelnen durchsichtigen Pixeln. Die Reihenfolge der Toolicons (Fenster schließen, iconisieren...) läßt sich nun nahezu beliebig konfigurieren. Das Pinboard kann Drawdateien direkt als Hintergrundbild verwenden.
  • Konfiguration: Boot-Konfiguration kann nun kleine und große Icons anzeigen, der angezeigt Bereich kann vergrößert werden um auch lange Dateinamen anzeigen zu können, außerdem können Verzeichnisse geöffnet werden. Neue Konfiguration für Wheelmaus, Netzwerk, Fenstertools, Datum und Zeit (Aktualisierung über Internet), Fenster, Sound Frequenzen.
  • Unterstützung für Acorn-Computer, RiscStation R7500 und MicroDigitals Mico Computer nun mit nur einem ROM Image.
RISC OS Select 2 > RISC OS Select 3

  • Alle beschreibbaren Icons unterstützen nun das Ausschneiden und Einfügen ins Clipboard.
  • Der Filer kann nun auch eine Bildvorschau im Filerfenster anzeigen. Unterstützt werden alle Formate die der ImageFileRenderer kennt (s.u.). Außerdem gibt es ein eigenes Anzeigeprogramm für Bilder und Zeichnungen.
  • Die Schaltflächen (Buttons) können jetzt fast beliebig gestaltet werden. Ein Tool ermöglicht eine flexible Änderung der Farben, aber auch der Form der Buttons. So können sie in mehreren Abstufungen abgerundet oder mit einem Rahmen versehen werden. Dies erleichtert die persönliche Gestaltung des Desktops.
  • Sprites unterstützen nun einen Alpha-Channel - d.h. eine 8-bit Maske mit der sich die Transparenz in 256 Schritten einstellen läßt. Außerdem wurde Paint überarbeitet und unterstützt nun richtige Schriftarten und zeigt bei Farben die HTML-Farbcodierung mit an, was die Erstellung von Intenetseiten vereinfacht. Es kann außerdem PNGs mit Transparenz erzeugen.
  • Es ist ein (weg-)konfigurierbarer Mülleimer hinzugekommen, der alle gelöschten Dateien aufnimmt und eine einstellbare Zeit lang speichert.
  • ImageFileRenderer uterstützt nun: JPEG, Artworks, XBM, Sun, BMP, PNG, ICO, PCX, Clear, PNM
RISC OS 4 > RISC OS 5

RISC OS 5 ist die 32-Bit Version von RISC OS 4 mit einigen zusätzlichen Features. RISC OS 5 wurde von Pace und nicht RISCOS Ltd. entwickelt und wird mit den neuen Iyonix PCs von Castle ausgeliefert. Damit gibt es unglücklicherweise zwei getrennt voneinander entwickelte Versionen von RISC OS, die beide RISC OS genannt werden und sich nur in der Versionsnummer unterscheiden. Evtl. wird es in Zukunft RISC OS Select auch für RISC OS 5 geben. Die Erweiterungen von RISC OS 5 gegenüber RISC OS 4 sind:

  • DHCP-Unterstützung für Netzwerke mit automatischer IP-Vergabe.
  • Unicode Fontmanager zur Unterstützung von mehr als 255 Zeichen.
  • Integrierter USB-Stack und PCI Unterstützung
  • Hardware Abstraction Layer. Damit läßt sich RISC OS 5 schnell auf neue Hardware anpassen. Die alten Abhängigkeiten von eigenen Chips wie VIDC oder IOMD wurden beseitigt.
  • Clip-To-Path im Draw-Modul
  • LanManFS Unterstützung für lange Dateinamen in Netzwerken
  • Optimierungen beim TaskWindow, DeviceFS und ATAPI-Kommandos
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