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Paul Vigay 2008 South West Show 2009  Michael Gerbracht

Die South West Show in der Nähe von Bristol fand am 21. Februar statt. Leider wurde die Messe von der traurigen Nachricht über Paul Vigays Tod überschattet. Paul Vigay hat sich sehr für RISC OS engagiert und bot mit Orpheus Internet einen eigenen Internetzugang an, der speziell auf RISC OS Nutzer zugeschnitten war. Außerdem hat er eine Reihe von Programmen entwickelt. Seine Frau Louie, die mit dem Magazin RISC OS Now auch in der Szene bekannt ist, verbringt die Zeit vorerst bei ihren Eltern und wird sich von sich aus wieder melden. Sie bittet darum, vorerst keine Anfragen zu stellen. Wer möchte kann sich in das Kondolenzbuch eintragen.

Trotz der schrecklichen Nachricht fand die Show statt und hatte einige Neuerungen zu bieten.

RISC OS Live CD

Paul Steward stellte auf der Show eine Live CD vor, mit der sich RISC OS auf einem PC verwenden lässt, ohne Programme auf der Festplatte installieren zu müssen. Die Live CD richtet sich also vor allem an Leute, die entweder RISC OS einfach ausprobieren wollen ohne es fest zu installieren, und an solche, die RISC OS mitnehmen und immer dabei haben möchten. Diese Nutzer werden die Möglichkeit zu schätzen wissen RISC OS auch auf einem USB Stick installieren zu können. Im Prinzip handelt es sich um den bekannten Emulator RPCEmu, der auch unter Windows und MacOS läuft. Bei der Lösung, die auf der Messe vorgestellt wurde, handelt es sich um eine Live Version der Puppy Linux Distribution, die um den RISC OS Emulator und einige zusätzliche Tools erweitert wurde. Leider ist es im Moment nicht möglich eine komplette Version inklusive ROMs zur Verfügung zu stellen. D. h. auch hier muss der Anwender erst den Inhalt der RISC OS 4 ROMs z. B. von einem Risc PC auslesen und die ROMs dann im Emulator installieren. Sollte es bald eine Vollständige Version von RISC OS 5 geben, ist es gut möglich das sie direkt integriert wird und es möglich ist RISC OS sofort beim ersten Mal zu starten. Auch wenn der Start normalerweise von CD erfolgt, ist es möglich Änderungen auf der Festplatte oder einem USB Stick zu speichern. Eine ausführiche Installationsanleitung gibt es hier.

Flicker

Ein neues RISC OS Programm ist Flicker, das von MathMagical Software vorgestellt wurde. Dabei handelt es sich um ein Programm, dass die Bilder einer Spritedatei als Film darstellen kann, dem sich auch Musik hinzufügen lässt. Mit Hilfe von anderen Programmen die MathMagical vertreibt lassen sich entsprechende Inhalte generieren. Gezeigt wurde z. B. eine Slideshow mit Mandelbrot-Bildern oder ein Film indem ein Herz größer und wieder kleiner wurde (auch zu sehen auf der Webseite). Es ist am ehesten mit einem GIF-File Viewer vergleichbar und tatsächlich ist es auch möglich eine GIF-Datei aus den Bildern zu erstellen. Das Dateiformat ist dabei im Prinzip das Spriteformat, allerdings mit einem neuen Dateityp, so dass !Flicker direkt starten, wenn man auf eine Datei doppelklickt. Eine Interessante Lösung zeigt das Programm bei dem optionalen Musikstück. Dieses wird auch als Sprite gespeichert und von !Flicker als Musik erkannt. Die Musik muss allerdings im Tracker-Format vorliegen um sie einbinden zu können.

Luafox Luafox

Die Vorstellung der Vorabversion von Luafox ist eine Meldung in eigener Sache. Ich arbeite seit einigen Monaten an einem Programm zur Verarbeitung von wissenschaftlichen Daten unter RISC OS. Das Programm ist einer Tabellenverarbeitung ähnlich, bietet aber spezielle Funktionen, die im wissenschaftlichen Umfeld verwendet werden. Mit Hilfe von Drag & Drop lassen sich die Daten bequem verschieben und verändern. Die dargestellten Graphen lassen sich mit Hilfe von Stilen an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die erste Version ist für die Wakefield Show geplant, dann soll es auch eine Webseite geben.

RISC OS Ltd.

Paul Middleton stellte auf der Show die neuen Features von RISC OS Select vor und machte ein paar Andeutungen über die Mögliche Zukunft. So wird überlegt ein System zu integrieren, dass über die Dateien wacht und die Möglichkeit bietet schnell nach vorhandenen Dateien zu suchen. Diese Funktion ist von anderen Betriebsystemen bekannt. Durch die Speicherung in einer Datenbank muss bei einer Suchanfrage nicht die Festplatte durchsucht werden, sondern nur der Katalog, was wesentlich schneller geht. Außerdem ließen sich so Dateien auch nach anderen Kriterien suchen, etwa nach einer Spritedatei von 2009, wenn man sich nicht mehr an den Namen erinnern kann. Es ist aber noch nicht klar, ob das wirklich in RISC OS integriert wird. Das hängt vor allem von den Nutzerwünschen ab. Außerdem gibt es Überlegungen für neue Funktionen die Kompatibilität zu älteren Rechnern aufzugeben. Dadurch könnten einige Bereiche stark verbessert und beschleunigt werden - es ist aber nicht ganz klar, ob die Abonnenten damit einverstanden wären.

Eine oft gewünschte Unterstützung von ARM-Geräten, wie den für dieses Jahr zu erwartenden Netbooks mit ARM-Prozessor erteilte Paul leider eine Absage. Zum einen sind die neuen ARM-Prozessoren leider nicht kompatibel mit RISC OS, so dass wieder umfangreiche Änderungen am Betriebsysteme nötig wären, zum anderen sind die Produktzyklen oft so kurz, dass es zeitlich nicht möglich wäre eine Version anzubieten, die fertig wird, bevor dass Produkt vom Markt genommen wird. Nachfolgeprodukte setzen dann oft auf eine neue Chipgeneration, die sich unter Umständen stark von ihrem Vorgänger unterscheiden kann. Insgesamt scheint sich RISCOS Ltd. auf eine Emulationslösung zu fokussieren.

MW Software

Martin stellte auf der Messe seine aktuellen Versionen von ArtWorks und EasyWriter vor. Eine neue Version von ArtWorks ist für die Wakefield Show geplant. Evtl. wird es eine bessere Unterstützung für Schriftarten beim PDF-Import geben. Ansonsten stehen die neuen Features noch nicht fest. Neu war außerdem Gutenprint. Dabei handelt es sich um die Portierung eines bekannten Linux Druckertreibers, mit dem viele, vor allem aber auch aktuelle Drucker unterstützt werden und direkt von RISC OS aus verwenden werden können - genug Speicher und evtl. etwas Geduld vorausgesetzt, da die Dateien bei den heute üblichen Auflösungen schnell sehr groß werden können.

Weiter geht die Entwicklung auch beim PostScript 3 Druckertreiber. Die bisherigen Druckertreiber bieten zu wenig Möglichkeiten um einige Dokumente ausreichen darzustellen. Wer sich etwas mit dem Thema beschäftigt hat, weiß z. B., dass Sprites von Druckertreiber in sehr kleine Stücke zerlegt werden, die sogar moderne Drucker überfordern können. Außerdem ist der PDF-Export über den Druckertreiber immer mit vielen Einschränkungen verbunden. Eine Ausnahme ist hier ArtWorks, da das Programm die PDF Datei selbst erstellt und nicht über den Druckertreiber geht.

Show Banner Insgesamt war die Messe gut besucht, obwohl sie traditionell eher eine kleine RISC OS Messe ist. Der Termin für die nächste Show in Wakefield ist der 25. April.

Einen englischsparachigen Bericht gibt es bei Drobe Launchpad

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