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Neue RISC OS Hardware

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In den letzter Zeit machen allerlei Meldung die Runde das jener oder dieser Rechner beziehungsweise Board für RISC OS geeignet sein sollte. Dies sind meist Rechner für eingebettete Systeme oder angekündigte Netbooks und basieren in der Regel auf den ARM Cortex-A8 und dann oft auf den System on a Chip OMAP3xxx von Texas Instruments. Aber auch andere Rechner mit Cortex-A8 Prozessoren, wie zum Beispiel Freescale i.MX515, sind im Gespäch. Diese Hoffnung auf neue RISC OS Hardware gibt es seit dem Jeffrey Lee angefangen hat den offenen Quelltext von RISC OS 5 für Cortex-A8 Prozessoren zu portieren und auch schon einige Fortschritte zu vermelden hatte. Jeffrey Lee selbst nennt OMAP3530 und dann die Rechner BeagleBoard, OpenPandora, Touch Book und DevKit8000 als Kanidaten. Die Entwicklung der RISC OS 5 Portierung erfolgt momentan, neben der virtuellen Maschine QEMU, hauptsächlich auf dem BeagleBoard. Das schließt natürlich nicht aus, dass zukünftig neben dem OMAP3530 auch andere Cortex-A8 Prozessoren unterstützt werden. Aber die Meldung des ARM Cortex-A9 ist hier etwas verfrüht, da es bislang den Prozessor nur auf dem "Papier" gibt. Auch wenn diese oder jene Hardware mit dem OMAP3530 betrieben wird, so muss man beachten, dass es auf dem Board eventuell Hardware gibt die noch nicht mit Treibern unterstützt wird. Auch muss man beachten, das die Rechner unterschiedliche Eigenschaften haben. So hat zum Beispiel das BeagleBoard keinen Anschluss für Festplatten und Netzwerk. An einer Lösung für Netzwerk über USB wird schon gearbeitet. Aktuell ist man mit dem BeagleBoard auf der sicheren Seite. Aber die Portierung ist noch in einen frühen Stadium und längst nicht für jeden geeignet. Das sollte keinen abhalten sich aktiv an der Portierung zu beteiligen. Um etwas Übersicht zu erhalten gibt es bei riscos.info eine Seite mit potenziell für RISC OS geeigneten System on a Chip und eine Seite mit möglicherweise geeigneter Hardware. Bei der Hardwareliste sind aber nur Rechner gelistet für den es keine Portierung gibt und auch noch nicht damit angefangen wurde. Ansonsten findet man einige Informationen in der Dokumentation der Cortex-A8 Portierung und natürlich bei den Diskussionen bei RISC OS Open und dort insbesonders in Let's get started with a Pandora port.

cms, 04. 10. 2009, 17:16 Uhr <   >
Hee Carlos,

das war doch mal eine gute Idee, diese ganzen Infos etwas zusammen zu fassen.
Besten Dank.

Sonnige Grüße
HöMi
HöMi, 04. 10. 2009, 21:35 Link
Ja, danke ! Vor allem ist es gut, wenn man hier doch hin und wieder auch was Positives zum Thema RISC OS und 'zugehörige' Hardware lesen kann. Hat ja zum 1ten April überraschend angefangen mit dem VPOD. Und ich bin gespannt, was noch mit der System-Portierung passiert, wenn ARM basierte Netbooks tatsächlich zu haben sind.

Schönen Gruß.
naitsabes, 05. 10. 2009, 20:36 Link
Was bringt uns denn die Hardware, wenn das OS technisch leider immer mehr zurück fällt? Kein Speicherschutz, kein Preemptives MT, kein Multithreading, kein Multicore-Support und was weiß ich nicht.

Ich spreche nicht mal von Server-Funktionen, sondern das, was heute jeder Desktop-Rechner bei Aldi mitbringt, sollte ein Desktop OS unterstützen.

Das System wird nicht überleben, wenn es nur für die alten Hasen interessant ist... die sterben nämlich auch irgendwann weg.
Besucher, 06. 10. 2009, 16:57 Link
Das hast Du schon vor einigen Jahren geschrieben und ich habe auch damals geantwortet.

Interessanter finde ich, dass der OMAP3530 3D Unterstützung intus hat. Damit könnte man einiges machen, zum Beispiel den freien Flashplayer zum Rennen bekommen.
cms, 06. 10. 2009, 18:17 Link
Wen interessiert denn wirklich der technische Unterbau des OS? Den Anwender bestimmt nicht. Der ist glücklich, solange das OS die Sache bedienbar hält. Und solange es Anwendungen gibt, die die Bedürfnisse erfüllen.

Aber leider hapert es genau da, denn die Anwendungsbasis ist dünn, und die wirklich coolen Sachen kosten richtig Geld für den Neueinsteiger. In der heutigen "Open Source alles kostenlos"-Zeit ist das schwer zu vermitteln. Nicht zu vergessen die unselige Browser-Geschichte.

Die für den Nutzer sichtbaren Vorteile von PMT und Speicherschutz sind minimal (wieviele Nutzer haben jahrelang MacOS bis Version 9 eingesetzt?), wenn die Hardware leistungsfähig genug ist - und genau deshalb brauchen wir Portierungen von RISC OS auf preiswerte, leistungsfähige Hardware. Wir brauchen Emulatoren und ein passendes RISC OS für 0 EUR, um (Neu-)Einsteiger für das System zu begeistern.

Trotzdem wird RISC OS, selbst wenn es von Grund auf renoviert werden würde und auf superschneller ARM-Hardware laufen würde immer ein Randgruppensystem bleiben. Das ist wie mit Linux auf dem Desktop.
hubersn, 07. 10. 2009, 00:24 Link
Also für Emulatoren gibt es Risc OS für 5 Euro auf

www.riscos.com

Sind zwar keine 0 Euro, aber mit sicherkeit keine grosse Einstiegshürde
Gryf ap Llandrysgryf, 07. 10. 2009, 08:16 Link
Den User interessiert sicherlich die technischen Interna eines OS nicht. Aber ihn interessiert sehr wohl das Verhalten, das sich auf seine Arbeit auswirkt. Und das Verhalten wird nunmal auch durch die technische Seite bestimmt.

Wenn das OS andauernd wegen mangelnden Speicherschutz durch fehlerhafte Software abstürzt, wird das keinen User freuen. Denn eines ist klar: wenn RISC OS keine einheitliche HW mehr haben wird, wird es Treiber für HW geben müssen. Und Treiber können fehlerhaft programmiert sein - siehe A9home. Microsoft kann ein Lied davon singen, wenn ein schlechter Grafiktreiber die berüchtigten Bluescreens erzeugt hat. Warum? Weil die Grafiktreiber aus Performancegründen nicht im Userspace lagen, und somit das System durch schlechte Treiberprogrammierung beeinträchtigen konnten. Jetzt liegen die Grafiktreiber im Userspace und somit mit Speicherschutz versehen.

Was ist denn mit solchen Dingen wie Passwort-Klau? Ohne Speicherschutz kann jedes Programm den Speicher des anderen Programms auslesen, somit auch eingegebene Keys, PINs und Passwörter.

Vieles interessiert den Anwender aus technischer Sicht nicht. Aber ihn intressiert, was alles für Auswirkungen hat.

Und letztendlich interessiert aber Software-Entwickler was das OS technisch kann. Denn eines ist klar, RISC OS lockt einen nicht gerade dadurch, das es viele potenzielle Kunden gibt.
Besucher, 09. 10. 2009, 10:51 Link
Wenn Du Programme einsetzt, die dauernd in den Abgrund stürzen, dann gibt es nur eine Lösung: Ab in die Tonne mit den Programmen. Ein Risc PC kann in einen Stück bei täglicher Benutzung über einen Monat laufen, zwei Wochen sind kein Problem. Und das ohne Speicherschutz. Der Passwortschutz im Speicher ist für RISC OS nahe des Schwachsinns, wenn eh jeder Benutzer "Administrator" ist.

Beim A9home sind nicht nur die Treiber fehlerhaft, sondern auch RISC OS 4.42 selbst.

Nebenbei auf riscos.info findet man etwas über Preemptives Multitasking, klick.
cms, 09. 10. 2009, 11:45 Link
Ich vermisse in der Auflistung den Efika MX von Genesi. Der PowerPC-basierte Vorgänger hat sich immerhin schon (mehr oder weniger gut) mit dem Amiga-oiden Betriebssystem MorphOS 2.x ganz gut geschlagen, will heißen: Die haben offensichlich ein herz für "randständige" Betriebssystemumgebungen. Zudem hat das Board (zumindest der Vorgänger) die üblichen Schnittstellen (PCI, USB, Ethernet etc.).
Da bleibt allerdings das Problem (wie auch bei den mittlerweile 4 Amiga-inspirierten OS-Entwicklungen): Wer schreibt die notwendigen Hardwaretreiber?
cha05e90, 10. 10. 2009, 09:53 Link
EFIKA MX Open Client wird von Jeffrey nicht genannt, da der Rechner auf den Freescale i.MX515 Prozessor basiert und nicht auf den OMAP3530. Dafür wird der Rechner bei riscos.info (Link bei "möglicherweise geeigneter Hardware" gegen Ende) genannt. Nebenbei werden die beiden Seiten bei riscos.info ständig aktualisiert. Zusätzlich wird eine Recherche im Internet viele weitere Kanidaten ergeben. Dann sind aber auch ARM Rechner mit unter 300 MHz dabei. Ich denke an erster Stelle steht erstmal OMAP3530 und dann wird es vermutlich auch in Richtung Freescale i.MX515 gehen.
cms, 10. 10. 2009, 10:39 Link
@Besucher: das ist doch genau mein Punkt: die RISC OS-Schwächen, die Du hier anführst, sieht der gewöhnliche Nutzer eben nicht. Tausende Risc PCs laufen ohne Abstürze wochenlang am Stück durch, da kann noch so oft der Speicherschutz nicht ganz perfekt sein. Das gilt sogar für meinen, obwohl ich böse low-level-Sachen programmiere. RISC OS hat den gewaltigen Vorteil, dass es relativ wenig komplex und sehr ausgereift ist, genau wie die Anwendungen die darauf laufen. Die Probleme mit ständigen Abstürzen, die Du beschreibst, existieren in der Realität schlicht nicht.

Deine Idee von "Speicherschutz verhindert Passwortklau" ist auch etwas merkwürdig. Sowohl für Windows als auch für Linux gibt es Programme, mit denen ich den Speicherbereich einer jeden Anwendung einsehen kann (z.B. HeapMemView von Nirsoft). Ich kann mit Wireshark jedes Byte nachverfolgen, welches übers Netz geht. Ich kann mit Bushound jedes Byte nachverfolgen, dass über die I/O-Schicht von Windows läuft. Securitytechnisch ist das Thema Speicherschutz wirklich völlig irrelevant.

Und um es nochmal deutlich zu sagen: RISC OS-Applikationen sind sehr wohl gegeneinander geschützt, "nur" die RMA ist das nicht, und die Dynamic Areas sind auch quasi "public". Historisch gesehen wurde unter RISC OS viel als Module implementiert, weil es kein anständiges Shared Library-Konzept gab - das ist stabilitätstechnisch suboptimal, aber seit RISC OS 5 ist das Problem endlich anständig lösbar. Zukünftig wird man also echte Shared Libraries im Userspace haben. Ein großer Schritt vorwärts.

Was die Attraktivität für Entwickler angeht - das ist in der Tat ein Problem, aus Entwicklersicht ist RISC OS einfach nicht "sexy", m.E. hauptsächlich deshalb, weil ein gewisser Grundstock an Bibliotheken fehlt, die das Interfacing mit dem OS etwas einfacher macht. Aber es gibt jede Menge Systeme, die noch weniger "sexy" sind und trotzdem eine fleißige und große Entwicklergemeinde haben.

Kommerziell ist RISC OS sogar noch relativ interessant: man hat kaum Konkurrenz, aktiv gepflegte Software hat oft ein Monopol, und die Usergemeinde ist, wenn auch klein, so doch finanzstark und kaufwillig.
hubersn, 11. 10. 2009, 00:38 Link
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