Sicher hat sich schon jeder die Frage gestellt wie man am besten zwischen zwei oder mehr Rechnern Dateien austauscht. Der Transport via Diskette, CD-R(W), Festplatte, USB-Stick usw. ist sicher nicht immer ideal. Gerade wenn die Rechner in einen Haus oder sogar in einen Raum stehen und öfters Daten zu transportieren sind, ist dies doch recht umständlich. Wenn die beiden Rechner einen Zugang zum Internet haben, kann man z. B. per Mail Daten austauschen. Das kann aber zu unnötigen Kosten führen und ist für größere Datenmengen ungeeignet. Eine andere Möglichkeit ist es, wenn man zwei Rechner an deren seriellen Schnittstelle mit einen Nullmodemkabel verbindet und dann mit einen Terminalprogramm auf den Rechnern dann die Daten via Z-Modem austauscht. Letzteres ist zwar noch recht umständlich und auch nicht sonderlich schnell, aber man muß die Daten nicht mehr auf ein Medium wie Diskette, CD-RW usw. zwischenspeichern. Eine weit bessere und schnellere Lösung ist es, wenn die Rechner in einem lokalen Netzwerk angeschlossen sind. Wenn man z. B. die Rechner über einen DSL Router an das Internet angeschlossen hat, ist dieser Schritt schon gemacht worden. Wie man einen RISC OS Rechner in ein Netzwerk bringt ist hier schon beschrieben worden. Dieser Artikel will die Möglichkeiten aufzeigen wie man mit anderen Rechnern in einen LAN Dateien austauschen kann. Nicht unerwähnt soll sein, daß man über die serielle Schnittstelle auch ein Netzwerk zwischen zwei Rechnern einrichten kann. Dies ist zwar nicht sonderlich schnell, ist aber bei RISC OS Rechnern ohne Netzwerkkarte erheblich kostengünstiger. Wie man solch ein Netzwerk einrichtet wird bei Serial Cable Networking erklärt. Hier stelle ich kurz vier Protokolle vor, die alle ein Server- und einen Clientprogramm benötigen. Vom Client aus kann dann auf die Dateien zugegriffen werden die auf dem Server liegen.
Acorn Access
Access ist das von Acorn entwickelte Protokoll um zwischen RISC OS Rechnern Dateien zu tauschen. Wenn man nur RISC OS Rechner verbinden möchte, dann ist Access die erste Wahl da es Bestandteil von RISC OS ist. Die Einrichtung ist sehr einfach und sehr schnell erledigt. Der Zugriff auf den anderen Rechner erfolgt über den Filer. Mit Access kann jeder Rechner sowohl Server und Client sein. Beim Risc PC mit einer 100 MBit Netzwerkkarte und einen IYONIX pc oder A9home sind Probleme bekannt.
SMB
SMB oder Server Message Block ist ein Protokoll vom Microsoft um zwischen Windowsrechner Dateien bereitzustellen. Für RISC OS gibt es mit LanMan und LanMan98 zwei kommerzielle SMB Clients um auf die Festplatten von PCs zuzugreifen. Auch hier kann man transparent mit dem Filer arbeiten. Aber nur LanMan98 kommt mit langen Dateinamen zurecht. LanMan wird bei Select/Adjust und dem IYONIX pc mitgeliefert. Im Zuge von Windowsupdates funktioniert LanMan und LanMan98 nicht mehr mit Windows XP. Das Sambaprojekt hat es unixartigen Betriebssystemen ermöglicht als SMB Server zu fungieren. So ist man bei SMB nicht nur auf einen Windowsrechner angewiesen und kann auch z. B. einen Linuxrechner als Fileserver benutzen. Eine Portierung vom Sambaserver gibt es auch für RISC OS. So kann ein Risc PC, IYONIX pc oder A9home als Fileserver dienen. Der Sambaserver funktioniert, sollte aber stabiler sein.
NFS
Network File System oder kurz NFS ist ein Protokoll, daß ursprünglich für Unix entwickelt wurde um Dateien übers Netzwerk bereitzustellen. Es gibt NFS Server und Clients nicht nur für Linux, *BSD und Co., sondern auch für Windows. Für RISC OS gibt es drei NFS Clients. Einer befindet sich in Omniclient und die beiden anderen heißen ImageFS und Sunfish. Auch bei NFS werden auf die entfernten Verzeichnisse über den Filer zugegriffen. Mit Moonfish gibt es einen gut funktionierenden NFS Server. Auch in reinen RISC OS Netzwerken kann NFS ein Ersatz für Access sein. Insbesonders dann wenn es Problem mit einen Risc PC mit 100 MBit Netzwerkkarte gibt.
FTP
Sicher ist das File Transfer Protokoll nicht so konfortabel wie die anderen drei genannten Protokolle. FTP ist aber eine Möglichkeit Dateien über ein Netzwerk auszutauschen. Der Zugriff erfolgt nicht über den Filer. Für RISC OS gibt es mehrere FTP Clients. Dabei ist FTPc die erste Wahl, da das Programm eine filerähnliche Oberfläche hat und gut funktioniert. FTP Server für RISC OS gibt es zwei. Der eine ist im DeltaNet Paket enthalten und soll nicht leicht zu installieren sein. Der andere FTP Server ist FTPs und ist recht stabil. Für Windows, Linux usw. gibt es mehrere FTP Server und Clients.
Fazit
Der einfachste und unproblematischste Weg um Dateien zu teilen ist Acorn Access. Aber dies geht leider nur zwischen RISC OS Rechnern und kann auch zwischen RISC OS Rechner zu Problemen führen. Wenn man Daten mit einen anderen Betriebssystem teilen möchte muß man sich für SMB, NFS oder evtl. FTP entscheiden. Bei SMB und Windows XP funktiomieren leider beide Clients nicht mehr. Bei der Benutzung von Access, SMB und NFS sieht die entfernte Festplatte wie ein weiteres Laufwerk aus und läßt sich auch so benutzen. So kann man völlig transparent ein Dokument öffnen das auf einen entfernten Rechner liegt. Vom RISC OS Rechner aus kann man Programme starten die auf dem Fileserver liegen. FTP ist da längst nicht so komfortabel, da man die Dokumente erst auf den lokalen Rechner kopieren muß und bei Programmen muß man die Dateitypen schützen indem man die Anwendungen in ein Archiv packt. Alternativ zu FTP könnte man SSH benutzen, aber für RISC OS gibt es momentan nur die Kommandozeilenprogramme pscp und psftp und keinen SSH Server. Egal ob man sich für Access, SMB, NFS oder FTP entscheidet, besser als Diskette, CD usw. sind sie alle.
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Dateien im Netz teilen
